Referentin: Susa Haberfellner
Viele Frauen mit Endometriose berichten, dass sich die Erkrankung auf ihre Sexualität auswirkt
und diese beeinträchtig. Das liegt sowohl an den körperlichen als auch an den psychischen und
sozialen Auswirkungen der Krankheit.
In Phasen körperlicher Schmerzen, ist die Lust auf körperliche Nähe allgemein und Sex im
speziellen gering. Unterbauchschmerzen, wie sie oft bei Endometriose vorkommen, verstärken
dies noch. Zusätzlich können Endometrioseherde Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
verursachen.
Endometrioseherde können je nach Sitz Beschwerden an den Gebärmutterhaltebändern, im
Douglasraum, in der Scheide und Scheidenwand, in der Gebärmutter, am bzw. in Nähe des
Darms und an den Eierstöcken verursachen. Hinzu kommt, dass auch Verwachsungen zu
Unannehmlichkeiten führen können. Während der sexuellen Erregung kommt es zur Schwellung
der Organe und einem Pulsieren in Gebärmutter und Becken. Dieser Umstand kann, neben dem
physikalischen Anstoßen an Herde oder Verwachsungen, Beschwerden hervorrufen.
Dies ist jedoch individuell verschieden, bei manchen verursachen Vernarbungen und
Endometrioseherde immense Schmerzen und bei anderen wiederum nicht. Hierfür gibt es bisher
keine Erklärungen. Auch eine Organentnahme kann zu einer völlig neuen anatomischen Situation
im Becken führen und dadurch Auswirkungen auf das Erleben der eigenen Sexualität haben.
Die Schmerzen können auch zeitverzögert auftreten – zum Teil auch erst 1-2 Stunden nach einem
sexuellen Akt, inklusive Selbstliebe/Masturbation.
Weitere häufig geschilderte Probleme sind u.a. Scheidentrockenheit, verminderte sexuelle Lust,
verändertes Allgemeinbefinden, Gewichtsprobleme, Stimmungsschwankungen und depressive
Stimmung. Diese treten oft als Nebenwirkung von Hormontherapien auf und können, genauso
wie ein erschwertes Eintreten von Schwangerschaft, weitere bestimmende Faktoren sein, wie
man Sexualität erlebt.
In einer Sexualberatung gibt es die Möglichkeit sich einzeln oder als Paar Unterstützung zu
holen. Gemeinsam wird mittels Gesprächen, Übungen und Hausaufgaben Körper, Gefühle,
Gedanken und Beziehungen betrachtet und analysiert. Es geht darum sich das Hier und Jetzt
bewusst zu machen mit all den persönlichen Einschränkungen bzw. Möglichkeiten,
Glaubenssätzen, Gefühlen und Phantasien, um sich und die eigene Sexualität neu oder weiter zu
entdecken.
Ich, Susa Haberfellner arbeite seit 2006 im Frauengesundheitszentrum in Wels und in freier
Praxis als Lebens- und Sexualberaterin und Körpertherapeutin. Wer sich weiter über mich und
meine Arbeit informieren möchte, kann mich gern auf meiner Homepage besuchen:
www.haberfellner-sexualberatung.at
Ich freu mich auf den ZOOM-Austausch in Eurer/Ihrer SH-Gruppe und bin für alle Fragen zum
Thema Beratung offen.