Adenomyose
Informationen und Unterstützung bei einer oft unbekannten Erkrankung
Was ist Adenomyose?
Während der Begriff „Endometriose“ immer bekannter wird, ist Adenomyose weiterhin eine weniger verbreitete Diagnose. Bei Adenomyose dringen Gewebeinseln, ähnlich wie bei Endometriose, in die Muskelwand der Gebärmutter (Myometrium) ein. Da jedoch Unterschiede in der Struktur zu den klassischen Endometriose-Herden bestehen, wird Adenomyose heute als eigenständige Erkrankung betrachtet. Sie kann sowohl allein als auch gemeinsam mit Endometriose auftreten.
Verbreitung von Adenomyose
Der genaue Anteil der Betroffenen ist schwer zu bestimmen: Schätzungen schwanken zwischen 5 % und 70 % der gebärfähigen Personen. Lange Zeit wurde Adenomyose häufig erst im Rahmen einer Gebärmutterentfernung festgestellt, was die Erfassung der tatsächlichen Verbreitung erschwert.
Typische Symptome
Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Starke Menstruationsblutungen und -schmerzen
- Chronische Unterbauchschmerzen
- Eingehärtete Fruchtbarkeit
Weitere Beschwerden können sein:
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Verlängerte oder azyklische Blutungen
- Höhere Fehl- und Frühgeburtenraten
Die Symptomatik überschneidet sich oft mit der von Endometriose, was die Diagnose erschwert.
Die Diagnose
Adenomyose kann durch eine Untersuchung mittels vaginalem Ultraschall oder MRT gestellt werden. Im Unterschied zur Endometriose, die zur Bestätigung einer Gewebeprobe erforderlich ist, genügt bei Adenomyose oft eine bildgebende Diagnostik. Auffälligkeiten wie eine vergrößerte Gebärmutter oder Veränderungen der Muskelwand können Hinweise geben.
Behandlungsmöglichkeiten
Medikamentöse Therapie
Es gibt hormonelle und nicht-hormonelle Therapien, wobei die Hormonspirale oft bevorzugt wird, da sie direkt in der Gebärmutter wirkt. Weitere Möglichkeiten sind GnRH-Analoga und Pillen mit Gestagen oder Kombinationen aus Östrogen und Gestagen.
Chirurgische Eingriffe
Je nach Ausbreitung der Herde kann eine Entfernung mittels Bauchspiegelung unter Erhalt der Gebärmutter sinnvoll sein. Alternativ kommt eine Gebärmutterentfernung in Frage, insbesondere bei abgeschlossener Familienplanung und intensiver Beratung.
Ergänzende Behandlungsmöglichkeiten
Viele Betroffene nutzen ergänzende Ansätze wie pflanzliche Präparate (z. B. Mönchspfeffer), Physiotherapie, Traditionelle Chinesische Medizin, Kräutertees, Yoga oder psychologische Unterstützung. Eine multimodale Schmerztherapie, kombiniert mit Bewegung und Ernährung, kann zusätzlich helfen.